Richard Fontaine, der frühere Berater des verstorbenen US-Präsidentschaftskandidaten John McCain, kritisiert den Personen-zentrierten Ansatz des US-Präsidenten und die widersprüchlichen Signale in der Außenpolitik der USA.
Wien. Die amerikanische Außenpolitik unter Donald Trump: Schon mehr als zwei Jahre Ungewissheit über den Kurs Washingtons, widersprüchliche Signale an Gegner und Verbündete gleichermaßen, ein Personen-zentrierter Ansatz zur Lösung globaler Probleme. Richard Fontaine, der schon im US-Außenamt, Nationalen Sicherheitsrat und als außenpolitischer Berater des verstorbenen Senators und republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain gearbeitet hat und jetzt den Think Tank „Center for New American Security“ leitet, sieht den außenpolitischen Stil des jetzigen Präsidenten kritisch: „Tatsache ist doch – und das Beispiel Nordkorea zeigt das“, erläutert er im Gespräch mit der „Presse“, „dass die direkte, persönliche Kommunikation auf höchster Ebene bisher kaum Fortschritte gebracht hat.“
Die impulsive Entscheidungsfindung im Weißen Haus habe Ende 2018 auch dazu geführt, dass Trump nach einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für alle überraschend den völligen Abzug der US-Truppen aus Syrien verkündet hatte, was zum Rückzug von Verteidigungsminister James Mattis führte. Als die Köpfe wieder abgekühlt seien, habe Trump einen Rückzieher gemacht: „Jetzt bleiben halt noch 400 statt 2000 US-Soldaten dort.“